Aktuelle Nachrichten

24.11.2020
In eigener Sache
Schlechte Aussichten für den Sport

Werte Sportfamilie,

wir haben Sie über die Entwicklung zur Thematik des allgemeinen Sportverbotes informiert, auf dem Laufenden gehalten und befragt, wie aus Ihrer Sicht mit der Thematik umzugehen ist und welche Anregungen Sie geben können. Die große Teilnahme an der Umfrage hat die Wichtigkeit des Themas eindrucksvoll gezeigt. Unsere Umfrage erbrachte eine hohe Beteiligung und machte die ganz überwiegende Auffassung unserer Mitglieder deutlich, das allgemeine Sportverbot rechtlich prüfen zu lassen. Der StSB selbst kann das, wir haben bereits darauf hingewiesen, aus rechtlichen Gründen leider nicht tun. Wir haben aber als StSB beschlossen, in Betracht kommende Vereine, die eine solche Prüfung anstreben, finanziell dabei zu unterstützen.     

Stand heute hat sich kein Sportverein mit einer solchen Absicht bei uns gemeldet. Aus diesem Grunde gab es auch keine entsprechenden Aktivitäten. Offensichtlich ist es so, dass es keine Bereitschaft gibt, der klaren Ablehnung des Sportverbots konkrete Schritte und Maßnahmen folgen zu lassen. Es liegt die Vermutung nahe, dass betroffene Vereine befürchten, in der Öffentlichkeit  u.a. als unsolidarisch dargestellt und gebrandmarkt zu werden. Die Sorge scheint durchaus nachvollziehbar. Wir verstehen das und werden die Ergebnisse der Vereinsumfrage weiterhin als Grundlage unseres Agierens verstehen. Wir werden da, wo wir können, mit entsprechender Deutlichkeit auf die Sicht unserer Mitglieder hinweisen und für eine sportliche Normalisierung eintreten.

Zwischenzeitlich hat sich die rechtliche Situation abermals verändert, denn es gibt seit 19.11.2020  eine neue Fassung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG). Hier ist insbesondere der § 28 a Abs.1 Ziff.8 IfSG zu nennen, der explizit die Untersagung oder Beschränkung von Sportveranstaltungen und der Sportausübung benennt. Damit gibt es jetzt eine gesetzliche Grundlage für derartige Maßnahmen. Deren Fehlen war in der Vergangenheit ein häufig von Gerichten monierter Punkt. Das wird nun aller Voraussicht nach nicht mehr als Argument gegen Verbote greifen. Die Hoffnung auf Besserung für die Sportfamilie scheint gering.

Neueste Äußerungen wie diese, „Könnte mir vorstellen, dass wir den Freizeitsport komplett verbieten“ (Prof. Dr. Karl Lauterbach, Welt 23.11.2020) deuten an, wo die Reise hingehen könnte.

Wir sollten uns daher durchaus auf längere Zeiten ohne Sport in der Halle einstellen. Für uns stellt diese Entwicklung insgesamt eine große Enttäuschung dar. Sie gibt auch einen Fingerzeig auf den tatsächlichen Stellenwert vor allem des Breitensportes in der Gesellschaft, dem man sich als Sportorganisation und größter Interessenvertreter des Sports nicht verschließen darf.

Eine notwendigen Aufarbeitung der Geschehnisse im Sport werden wir nachdrücklich fordern und wichtige Fragen unserer Mitglieder einbringen. Vor ehrlichen Antworten sollten wir uns, um der Zukunft willen, nicht scheuen.


Sport ist notwendig, Sport ist wichtig! Wir halten zusammen!

 

Olaf Wernicke                                                              Tobias Schick
Vorsitzender                                                                Geschäftsführer